Blog Was lernt man da eigentlich konkret… im dualen Studium Wirtschaftsinformatik?

06. April 2023 // Wirtschaftsinformatik

Was lernt man da eigentlich konkret… im dualen Studium Wirtschaftsinformatik?

Nicht immer weiß man so genau, ob sich die eigene Vorstellung tatsächlich mit den Inhalten eines Studiums deckt. Die Wirtschaftsinformatik stellt weit mehr als nur eine Schnittstelle zwischen BWL und IT dar. Was das konkret bedeutet und welche Inhalte Dich im dualen Studium Wirtschaftsinformatik genau erwarten, das erklärt Dir Prof. Dr. Manfred Geiger aus dem Fachgebiet IT & Technik.



Prof. Dr. Geiger, Sie haben nicht nur in Wirtschaftsinformatik promoviert und lehren das Fach seit einigen Jahren, sondern sind auch Reviewer bei bekannten Konferenzen der Wirtschaftsinformatik. Was sind denn die größten Missverständnisse, die Ihnen zur Wirtschaftsinformatik begegnen?

Manfred Geiger: Oft sehe ich, dass die Wirtschaftsinformatik als schlichte Mischung aus Wirtschaftswissenschaften und Informatik angesehen wird. Das ist genauso richtig oder falsch wie Motorradfahren einfach nur eine Kombination aus Auto- und Fahrradfahren darstellt. Warum braucht es dann einen Motorradführerschein? Ähnlich in der Wirtschaftsinformatik: Der Fokus liegt auf der Kenntnis, dem Entwickeln und Erlernen von Methoden, die an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Informatik benötigt werden – diese werden weder in den Wirtschaftswissenschaften, noch in der Informatik adressiert, sondern sind spezifisch für die Wirtschaftsinformatik. Zudem handelt es sich bei dem Studium nicht um ein „Informatik light“. Und zu guter Letzt ist es kein Job für Eigenbrötler, denn im Arbeitsalltag müssen WirtschaftsinformatikerInnen die Brücke zwischen Fachbereichen und IT schlagen.


Was sind denn die Inhalte im dualen Studium Wirtschaftsinformatik und wie kann man sich den Vorlesungsalltag vorstellen?

Geiger: Die Studierenden lernen zunächst natürlich schon die Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften und der Informatik, z. B. Programmierung. Doch sie erhalten vor allem auch Wissen zur Modellierung und Entwicklung von Informationssystemen – mit allem, was dazugehört, wie z. B. rechtliche Fragen, Architekturen, aber auch Kommunikation, Präsentation und Herausarbeiten von Anforderungen. Der Vorlesungsalltag ist durch den Wechsel mit der Arbeit beim Praxispartner sehr abwechslungsreich. Alles in allem liegt der Fokus auf dem gemeinsamen und sehr praxisnahen Erarbeiten von Wissen.


Warum lohnt es sich, Wirtschaftsinformatik dual zu studieren, und welche Aufgaben haben Studierende beim Praxispartner?

Geiger: Noch stärker als in anderen Fachbereichen werden in der Wirtschaftsinformatik die Entwicklungen vor allem von Unternehmen induziert und getrieben. Schon allein deshalb ist es sehr vorteilhaft, wenn man schon im Studium "beide Seiten" kennenlernt. Außerdem kann man neu erworbenes Wissen unmittelbar in der Praxis ausprobieren und umsetzen. Welche Aufgaben die Studierenden konkret beim Praxispartner haben, hängt stark davon ab, in welcher Art Unternehmen sie untergekommen sind. Das reicht von der Mitarbeit in Beratungsprojekten über Softwareentwicklung bis hin zum Arbeiten in Projekten mit KI.


Woran erkennen Bewerber, ob das Studium bzw. der Beruf zu ihnen passt und ob sie den Herausforderungen des Studiums gewachsen sind?

Geiger: Prinzipiell sollte ein Interesse an beiden zugrunde liegenden Themen bestehen – als nicht nur ein Faible für Technik, sondern auch für wirtschaftliche Zusammenhänge. Klassische Hauptaufgabe der Wirtschaftsinformatik ist die Brückenfunktion zwischen Wirtschaft und Informatik, ich muss also über den Tellerrand hinausblicken können und mich gerne mit neuen Themen auseinandersetzen.


Wie sind die Berufsaussichten in der Branche?

Geiger: Das lässt sich schnell auf den Punkt bringen: ausgezeichnet. Das sehen wir seit Jahren an der sehr großen und stetig wachsenden Nachfrage nach qualifizierten Absolventen.


Vielen Dank für das ausführliche Interview.

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