Was lernt man da eigentlich konkret… im dualen Studium Public Relations & Kommunikation?
Nicht immer weiß man so genau, was sich hinter dem Namen eines Studienganges verbirgt und ob sich die eigene Vorstellung tatsächlich mit den Inhalten eines Studiums deckt. Wir möchten Dir bei der Orientierung helfen. In diesem Artikel beleuchten wir den Studiengang Kommunikation & PR. Unsere Kommunikationsexpertin Prof. Verena Renneberg erzählt Dir, welche Inhalte Dich im dualen Studium genau erwarten.
Prof. Verena Renneberg, Sie leiten den Fernstudiengang Public Relations und haben dank Ihrer fachlichen und didaktischen Expertise den dualen Studiengang für die IU entwickelt. Dabei haben Sie auch von Ihrer sehr vielfältigen Erfahrung in der Medienbranche profitiert – Sie waren unter anderem als Journalistin für das ZDF und in der Presse- und Kommunikationsabteilung des Deutschen Bundestags tätig. "Kommunikation & PR" ist ein breites Feld. Auf welche Tätigkeiten bereitet der Studiengang denn vor?
Verena Renneberg: Auf vielfältige Arbeitsfelder in der gesamten Medienbranche, wie beispielsweise in PR- und Werbeagenturen und den Kommunikationsabteilungen von Verlagshäusern und Sendern. Aber auch in PR-Abteilungen von Vereinen, Organisationen oder kleinen, mittleren und größeren Unternehmen. Neben branchenspezifischen Kenntnissen müssen moderne Kommunikations- und PR-Spezialisten auch Know-how zu Online-Strategien und Workflow-Digitalisierung mitbringen. Und genau diese vermittelt der neue Studiengang „Kommunikation und PR“, zukunfts- und arbeitsmarktorientiert.
Welche Inhalte lernen Studierende im dualen Studium Kommunikation & PR und wie kann man sich den Vorlesungsalltag vorstellen?
Renneberg: Den Vorlesungsalltag machen sämtliche Vorzüge des Campuslebens aus: das Zusammensein und der Austausch mit den Kommilitonen und Lehrenden, das gemeinsame Lernen und Erarbeiten von Inhalten und so weiter. Beispiele in Vorlesungen und Seminaren werden dadurch lebendig, dass die Studierende eigene Erlebnisse und Erfahrungen aus ihrem Unternehmen einbringen können. So kann sich das neu Erlernte noch besser verfestigen als in einem rein wissenschaftlichen Studium. Und so vielfältig die Tätigkeitsfelder in den Unternehmen, so vielfältig der Austausch untereinander, bspw. auch in Gruppenarbeiten. Zu den Studieninhalten gehören sämtliche kommunikativen und wissenschaftlichen Grundlagen, praxisrelevante Module wie die Schreibwerkstatt, Highlights wie Digitales Redaktionsmanagement und natürlich die beiden Vertiefungen "Marketing Communication" und "Corporate Communication".
Inwiefern ergänzt die Arbeit beim Praxispartner die Studieninhalte? Welche Aufgaben haben Studierende beim Praxispartner?
Renneberg: Die Arbeit im Unternehmen ergänzt hervorragend das Hochschulstudium: Wissenschaftliche Erkenntnisse, Theorien und Hintergründe werden im Studium erlernt und im Unternehmen direkt angewendet. Oder vice versa: praktische Aufgaben wie bspw. Konzeptionen und/oder Management von Kampagnen, die „on the job“ erarbeitet werden, können in der Hochschule analysiert und systematisiert werden. Als Berufseinsteiger lernen die Studierenden gewissermaßen „von der Pike auf“ die praktische Arbeit im Unternehmen kennen – und werden dabei noch bestmöglich begleitet: sie nehmen an Konferenzen und bspw. Terminen mit Kunden oder Kooperationspartnern teil, ihnen werden oftmals schnell organisatorische und konzeptionelle Aufgaben übertragen und sie können schnell mehr Verantwortung bis hin zu eigenen Projekten übernehmen.
Warum lohnt es sich, Kommunikation & PR dual zu studieren?
Renneberg: Dual Studierende profitieren bestmöglich von der Verknüpfung von Theorie und Praxis – nicht erst nach dem Studium und sind so Absolventinnen und Absolventen herkömmlicher Studiengänge mindestens einen Schritt voraus. Zudem haben sie sich schon ein kleines Netzwerk aufgebaut, sind routiniert bei der Arbeit und mit den Gepflogenheiten der Branche vertraut.
Woran erkennen Bewerber, ob dieses Studium das Richtige für sie ist und ob sie den Herausforderungen gewachsen sind?
Renneberg: Studieninteressierte sollten zum einen Spaß an Kommunikation haben, also gern mit ihren Mitmenschen interagieren, vielleicht gern diskutieren oder schreiben, und kreative Neigungen haben. Das heißt, sie bespielen vielleicht schon einen eigenen Instagram-Channel oder drehen gelegentlich mal ein kleines Video, fotografieren gern usw. Wer diese Voraussetzungen erfüllt, ist schon einmal goldrichtig bei uns.
Was sind die größten Missverständnisse, die Dir zum Thema "Kommunikation & PR" über den Weg laufen bzw. welche falschen Vorstellungen könnten Berufseinsteiger mitbringen?
Renneberg: Ganz ehrlich: Mir sind auch nach so langer Zeit in der Aus- und Fortbildung weder Missverständnisse noch falsche Vorstellungen seitens Studierender begegnet. Der Mediennachwuchs von heute hat nicht nur sehr konkrete Vorstellungen von Branche und Positionen, sondern ist auch sehr gut informiert und kann seine eigenen Talente hervorragend einschätzen.
Wie sind die Berufsaussichten in der Branche?
Renneberg: Mit dem Voranschreiten des Online-Zeitalters werden seitens der Verbraucher, Nutzer und Kunden selbst von kleinen und mittelständischen Unternehmen, Vereinen, Institutionen und Organisationen Online-Angebote erwartet. Dadurch ist auch eine neue Epoche in der Kommunikationsarbeit im Allgemeinen und in der Öffentlichkeitsarbeit im Besonderen angebrochen. Der Bedarf an akademisch ausgebildeten Fachkräften ist nach wie vor steigend. Zunehmend werden Fach- und Führungskräfte benötigt, die nicht nur in der Lage sind, Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit auf klassische Weise zu steuern, sondern sie auch mit innovativen Zugängen auszufüllen.
Vielen Dank für das ausführliche Interview.