Was der Marketingnachwuchs von Universal Music lernen kann
Vortrag in großer virtueller Runde: Über 100 Studierende der IU Duales Studium aus ganz Deutschland hatten die einmalige Gelegenheit, im Rahmen ihrer Marketingvorlesung einen Einblick ins Online-Marketing von Universal Music zu erhalten. Frederik Landwehr, Head of Digitial Advertising, erklärte den Studierenden auf Einladung von Prof. Dr. Martina Lütkewitte Herausforderungen und Strategien des Musikmarketings und brachte spannende Beispiele aus der Praxis mit. Ein Erfahrungsbericht von Eric Schramm.
Wir hatten – fast muss man „schon wieder einmal“ schreiben – einen Gastvortrag, der einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat. Frederik Landwehr, seines Zeichens verantwortlich für das Digital Advertising bei Universal Music, hat uns einen Einblick in die Marketingwelt der ganz Großen gegeben. Dabei hat er uns sprichwörtlich kurz durch ein Schlüsselloch blicken lassen und das allein war schon als umfangreich zu bezeichnen. Als erstes stand die Vorstellung des Unternehmens und die Einordnung des Marketings in dieses auf dem Programm. Dabei wurde der Nutzen für den Künstler erläutert und wie Universal sein Marketing in die verschiedensten Bereiche aufgeteilt hat. Auch die Veränderungen des Konsumentenverhaltens anhand der technologischen Veränderungen, und was das für Universal Music bedeutetet, wurden dargestellt. Der sprunghafte Anstieg der Verkaufszahlen bei der Einführung der CD und die Ablösung des Mediums durch MP3s und später Streaming-Dienste war schon schwindelerregend.
Gezielte Produktwerbung für einen extrem schnelllebigen Markt
Es folgten ein Vergleich des sogenannten Funnels in der Musikbranche zu anderen Konsumgütern und dass dieser bei Musik viel kürzer ausfalle. Deutschland hat spezielle Konsumenten und einen großen physischen Markt, aber natürlich erleben wir auch hier die Entwicklung hin zur aktuellen Technologie – wie heute von Frederick Landwehr vorgestellt. Wie Universal Music diesen schnelllebigen Markt segmentiert und genau die potenziellen Kunden mit seiner Werbung anspricht, die ein offenes Ohr dafür haben, war dann der Hauptteil des Vortrags. Dabei gab es Einblicke in die Produktionsentscheidungen für zum Beispiel Videoclips mithilfe von Feldstudien und auch Befragungen – aufgeteilt nach geografischen Merkmalen und mit Informationen, erhoben durch die großen sozialen Netzwerke. Zum Ende stand Frederik Landwehr den teils fachbezogenen, aber auch persönlichen Fragen Rede und Antwort. Er ist darauf eingegangen, warum bei Universal Music das Influencer-Marketing nicht unter „Paid Advertising“ fällt. Allerdings hat uns als Zuhörer anscheinend auch die Frage bewegt, wie man als noch nicht so bekannter Künstler bei Universal Music „landen“ kann. Für diesen Umstand hat Universal Music natürlich auch ein Paket: https://spinnup.com/de/.
Einblicke in die Praxiswelt vom virtuellen Hörsaal aus
Die Veranstaltungsorganisation selbst ließ kaum Wünsche offen und die Vorteile der virtuellen Umgebung wurden wieder voll genutzt. Zwar kann man sich Dank der aktuellen Situation nicht persönlich sehen und dadurch geht sicherlich Einiges an nonverbaler Kommunikation verloren, aber die Vorteile wiegen dies immer wieder auf. Zum Beispiel konnten wir während des Vortrags Fragen zur späteren Bearbeitung einsenden und diese hochvoten, sodass der Fokus auf Themen gerichtet war, die die Mehrheit interessierten. Der größte Bonus des virtuellen Klassenraums ist allerdings, dass es inzwischen zur Normalität gehört, dass Gastredner aus aller Welt einem beinahe wöchentlich ihr Praxiswissen näherbringen. Abschließend bleibt zu schreiben, dass Marketing hinter den ganzen Buzzwords aus ganz viel Kreativität besteht. Diese ist bei Universal Music nicht nur von den Künstlern gefragt, sondern auch von den Vermarktern. Wie sonst kommt man darauf, das Targeting anhand einer folierten Straßenbahn zu praktizieren oder die Band U2 durch den Berliner Untergrund zu jagen? Diese ist, wie es der Zufall will, bei der U-Bahnlinie U2 aufgetaucht.